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Yuzu Takada

3 X 3 Augen - Das Mädchen aus Tibet

(Carlsen)

 
 

Dreiauge sei Wachsam

Drei Augen sehen mehr als zwei ist eine altbekannte Weisheit. Als besonders praktisch erweist sich jedoch ein drittes Auge, wenn man damit Dinge sehen kann, die dem normalen Auge verborgen bleiben. Zu dieser Erkenntnis kommt Yakumo, nachdem er von einem Bus überrollt und aus dem zwölften Stock eines Hotels gefallen ist. Aber der Reihe nach:

Yokumo ist ein aufgeweckter Schüler, der sein Geld als Serviererin in einem Transvestitenlokal verdient, nachdem sich seine Mutter abgesetzt hat und sein Vater bei einer Expedition im Himalaya verschollen ist. Auf dem Weg zur Arbeit begegnet ihm ein verlottertes Mädchen, das von Straßengangstern bedroht wird. Dank Yokumos Hilfe geschieht ihr nichts; nur ein paar ihrer Sachen werden geklaut, unter anderem ein mysteriöser Wanderstab. Kurz darauf taucht in Tokio ein riesiger Vogel mit einem menschlichen Kopf auf, der Passanten anfällt. Das Zusammentreffen von Yakumo und dem Mädchen ist ein Wink des Schicksals, denn Pei, das Mädchen, stammt aus Tibet und hat einen uralten Brief von Yokumos Vater bei sich. Es ist sein Testament. Darin bittet er Yokumo zu helfen, Pais sehnlichsten Wunsch zu erfüllen: ein Mensch zu werden!

Es war bereits ein Segen, daß ein Manga wie RANMA 1/2 seinen Weg in die deutschen Verlage gefunden hat und zeigen konnte, daß die martialischen Schwachsinnsmangas nicht unbedingt repräsentativ sind für das Genre. Yuzu Takadas 3 X 3 AUGEN ist auch eher im Semifunny-Bereich anzusiedeln, die Art der Zeichnungen bringt zwar nichts, was man nicht auch schon woanders gesehen hat, aber die Geschichte ist amüsant und nicht bierernst. Eine spannende und humorvolle Abwechslung im Mangaeinerlei und man fragt sich, warum nicht mal Mangas importiert werden, die nicht erst den fragwürdigen Geschmacksfilter USA passieren mußten, um nach Deutschland zu gelangen.

(th)

Cover 3x3 Augen