End Of April: In Your Arms… Like Chains

Mit einem Jerky Boys-artigen Hörspiel (das sind zwei verrückte New Yorker, die per Telefon Leute verarschen) beginnt die Mini-CD von End Of April, der neuen Band des ehemaligen Headcrash-Shouters Allen Wright. Nachdem sich Headcrash aufgrund der nicht enden wollenden Probleme mit dem Business auflösten, ging Allen zurück in die USA in den Kreis der Familie. Zeitgleich kündigte er an, dass man bald wieder von ihm hören würde. Damit sollte er Recht behalten.

Kurze Zeit später zog er nach Amsterdam und gründete mit zwei ehemaligen Weggefährten von Headcrash und Musikern der deutschen Punkrockband Spermbirds und der holländischen Stoner Rock-Gruppe Starfish besagte End Of April.

Es war übrigens Ende April ’99 als die Idee zur Band entstand. Allen saß gerade im Flieger mit Ziel Staaten als er eine Nachricht einer Bekannten in seiner Tasche fand, die mit der Zeile „the end of april, 1999“ endete. Der Name war da, jetzt fehlte noch die Band. Zurück in Europa bzw. Amsterdam und noch immer nicht über den Selbstmord seines engen Freundes Toine hinweg, raffte er sich auf, um mit Allard und Otto (beide ex-Headcrash) das neue Projekt aus der Taufe zu heben. Markus (Spermbirds) stieß hinzu und kurz darauf konnte der Holländer Martijn für die Band gewonnen werden. Damit war die künstlerische Brücke zwischen Amsterdam und Kaiserslautern geschlagen und der Weg frei für einen neuen Anlauf.

Dieses Jahr gingen End Of April bereits ins Studio, um sechs ihrer Songs für die Nachwelt festzuhalten. Ihre Musik ist geprägt von geballter Aggression, die sich in den vergangenen Monate angestaut hatte, und von dem reichen Erfahrungsschatz der Musiker. „In Your Arms… Like Chains.“ lässt sich ohne weiteres in die Hardcore-Ecke einordnen, ohne aber Reife, songwriterisches Potential und neue Impulse vermissen zu lassen. Ich bin schon lange kein großer Hardcore-Fan mehr, da sich die Szene verstärkt selbst kopiert hat und zu einem Schatten ihrer selbst mutiert war, aber End Of April können in mir wieder die Begeisterung für aggressive Musik wecken – so wie es zuvor das letzte Headcrash-Album „Lifeboat“ tat. Bleibt zu hoffen, dass das neue Boot nicht wieder so schnell absäuft und Allen & Co. endlich mehr Glück haben werden als bislang.

End Of April: In Your Arms… Like Chains
(Eigenproduktion)

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