Fetish 69: Geek

1993 erzählten sie uns auf „Antibody“ vom Wiener Aktionismus, dann verschwanden sie im Untergrund. Plötzlich tauchte „Purge“ (1996) auf, doch ebenso schnell wie das geschah war die Band wieder vom Erdboden verschluckt. Nach erneuter Totenstille versuchen es Fetish 69 heuer ein drittes Mal, die ihnen gebührende Aufmerksamkeit zu erregen. Im Rahmen der diesjährigen Popkomm durfte ich ihr neuartiges Soundgemisch bereits live geniessen. Ich war begeistert und verblüfft.

Schlagzeug, Gitarre, Bass, dazu ein Mann mit der Lizenz für Effekte, Percussions und Samples und an der Front Christian Fetish, der seine Texte neuerdings ins Mikro flüstert. Aber solch ein fieses, heiseres und damit doch aggressives Flüstern hat die Welt noch nicht gehört. Vergesst den Telefonterror aus „Scream“; hier ist der wahre, alltägliche Horror am Werk. Das von der Außenwelt abgeschottete Werkeln im eigenen Studio hat Früchte getragen. Früchte, die bizarrer und fremdartiger kaum sein könnten. Psycho-Musik à la David Lynch-Soundtrack oder abgespaceter Cyber-Bar-Jazz dürfte wohl das größte Kompliment sein, das man Fetish 69 auf Grund von ‚Geek‘ machen könnte. Nach eigenem Befund live noch besser und effektvoller als auf Platte.

Fetish 69: Geek
(Doxa/Cargo)

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