Martin L. Gore: Counterfeit²

Martin L. Gore, das ist der von Depeche Mode, der jahrelang durch seltsame Frisuren und bizarre Klamotten auffiel und dann irgendwann bei den Elektro-Poppern mit Gitarre auf die Bühne stapfte. Wer jetzt bei seinem zweiten Soloalbum deswegen einen akustischen Ausflug erwartet, liegt komplett daneben. „Counterfeit²“ ist, wie auch sein Vorgänger, ein reines Cover-Album und zeigt auf angenehme Weise, dass auch elektronische Musik eine Seele hat.

Alle elf Titel sind klar akustischen Ursprungs und Martin L. Gore füllt sie mit organisch anmutenden Sounds, statt sie mit einem stupiden Bums-Beat zu unterlegen. Der eröffnende Blues-Klassiker „In My Time Of Dying“ ist noch elektronisch vollgepackt und selbst „Loverman“ von Nick Cave ist erst im zweiten Anlauf zu erkennen. Gore versteht es meisterhaft, mit allerlei Geflirre und Gefiepe Emotionen aufzubauen und sie mit seiner unschuldig klaren Stimme zu veredeln. Technisch gesehen ist ein guter Sänger was anderes, aber wenn er inbrünstig das melodische „Lost In The Stars“ singt, hat Musiktheorie für 2:52 Minuten ausgedient.

Martin L. Gore: Counterfeit²
(Mute)

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