CD-Kritik Zur Startseite

Iced Earth

The Glorious Burden

(Steamhammer/SPV)

Ich glaube, ich bin ein bisschen metal-müde. Während ich vor drei, vier Jahren mein kleines Metal-Revival hatte und mich mit Freude durch alle Sub-Genres gewühlt habe, sind inzwischen nur einige Prog-Rocker und melodische Knüppler wie In Flames übrig geblieben. Wobei Iced Earth mit Hammer-Songs wie "Watching Over Me" oder ihrem genialen Live-Album "Alive In Athens" immer noch ziemlich gut in der Rangliste liegen. Aber irgendwie waren Jon Schaffer und seine austauschbaren Mannen früher härter. Dem treibenden, harten Power-Metal der vergangenen Tage scheint Jon Schaffer abgeschworen zu haben und hat sich stattdessen für pathetische Fäuste in der Luft und Jubelchöre entschieden. Bei all dieser hymnischen Opulenz fallen mir eine Menge Bands ein, die ich früher nicht in den gleichen Topf wie Iced Earth geschmissen hätte. Alles grundsolide, aber in meinen Augen ein klarer Rückschritt für die Band. The Glorious Burden? Ich hör' jetzt erst mal "Precious Burden" von Sophie Zelmani.

(dmm)


Iced Earth 

Horror Show

(Century Media / SPV )

Lang erwartet und bereits im Vorfeld heiß diskutiert: Das siebte Langeisen von Iced Earth. Die Zusammenarbeit mit Hansi Kürsch von Blind Guardian bei Demons & Wizards scheint Jon Schaffer nachhaltig beeinflusst zu haben. "Horror Show" hat in Sachen Chören und Bombast eine kleine Schlagseite in diese Richtung bekommen. Macht aber Nix, macht gar Nix. Geschwindigkeits- und Härtefanatiker werden zwar jammern, weil das neue Werk kein gnadenloser Nackenbrecher geworden ist, aber dafür haben Iced Earth ein überraschend abwechslungsreiches Album eingezimmert.

Die ersten drei Songs blasen erstmal so richtig die Ohren durch, bevor mit "Ghost Of Freedom" ein wunderschöner akustischer Schmachtfetzen folgt. Das darauffolgende Stück "Im-Ho-Tep (Pharaoh's Curse)" bleibt auch nach mehrmaligem Hören etwas belanglos, ist dafür aber auch der einzige Hänger. Der Track "Dracula" wiegt den Hörer erst zwei Minuten in Sicherheit, bevor er dann überraschend zubeißt (Sorry, ich konnt's mir nicht verkneifen). Bei Iced Earth schauen Alle immer nur auf Mastermind Jon Schaffer, aber gerade Sänger Matt Barlow ragt mit seiner wandlungsfähigen Stimme weit aus der Konkurrenz heraus. Welcome To The Horror Show.

(dmm)