CD-Kritik Zur Startseite

King's X

Black Like Sunday

(Insideout/SPV)

Da buddeln die drei Texaner 20 Jahre alte Songs aus und klingen so frisch, wie schon lange nicht mehr. King's X haben das Band- Archiv durchforstet und für das neue Album ausschließlich Tracks verwendet, die älter sind als die meisten Abiturienten. Selbstverständlich wurden alle neu eingespielt und dieses Mal scheint sich Ty Tabor's Popeinfluss durchgesetzt zu haben.

Das Trio wird mit diesem Album bestimmt nicht seinen Ruf als Innovatoren zurück erobern, aber King's X ohne vertrackte Rhythmen und mit eingängigen Refrains ist definitiv eine Überraschung. Besonders, weil man bei "Manic Moonlight" den Eindruck hatte, dass die Band den Spaß verliert. Der Albumtitel "Black Like Sunday" klingt zwar nicht nach einem Befreiungsschlag in Richtung Sommerplatte - die 14 Tracks dafür umso mehr.

(dmm)


King´s X

Please Come Home...Mr. Bulbous

(Metal Blade Records)

King´s X gehören zu einer handvoll Bands, deren Name zum Synonym eines ganz eigenen Stils, bzw. Sounds wurde. Die Texaner wurzeln vom Beginn ihrer Karriere im harten Rock, gepaart mit unglaublich guten Harmoniegesängen. Als King´s X 1988 ihr Debüt "Out Of The Silent Planet" veröffentlichten, waren sie mit ihrem kantigen Sound und den verschachtelten Harmonien der musikalischen Zeit weit voraus. Seitdem klang keines der folgenden Alben wie das vorherige. Das nun erschienene achte Album bestätigt das: War der Vorgänger "Tape Head" hart und staubtrocken produziert, stehen bei "Please Come Home .... Mr. Bulbous" die weichen Elemente im Vordergrund.

Mit "She´s Gone Away" und "Charlie Sheen" sind sogar zwei erstaunlich eingängige und geradlinige Nummern drauf. Seit Gitarrist Ty "ich mach´ alles" Tabor auch hinter den Reglern sitzt, haben sie einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Es gibt sicherlich nicht viele Bands, die vor zwölf Jahren bei 100% gestartet sind und sich seitdem permanent verändert haben, ohne Rückschritte zu akzeptieren. Respekt, mein lieber Herr Gesangsverein.

(dmm)

 

King's X

Tape Head

(Metal Blade)

1998 war ein ergiebiges Jahr für King's X-Fans. Im Sommer erschien das geniale Solo-Album von Ty Tabor ("Moonflower Lane"), bald danach unter seiner Mitwirkung das All-Star-Projekt "Platypus" mit Mitgliedern von Dream Theatre und jetzt liegt das neue Werk von King's X vor. "Tape Head" ist ihr siebtes Album, aber das erste auf dem Label Metal Blade. Auch zum ersten Mal haben Ty Tabor und King's X ein Album im Alleingang produziert. Das Ergebnis kann sich hören lassen: Der erste Titel "Groove Machine" trägt seinen Namen zurecht und die elf folgenden Titel untermauern - wieder einmal - die Ausnahmestellung von King's X (Randbemerkung: Es gibt noch einen dreizehnten, nicht ganz so ernst gemeinten Live-Track, aber den hört sich wahrscheinlich niemand zweimal an !).

Wer noch nie etwas mit dem speziellen Stil der Texaner anfangen konnte, wird auch "Tape Head" grausam finden. Wer hingegen bei den vergangenen Alben in Verzückung geriet, wird auch jetzt wieder voll bedient. Das Songwriting ist exzellent, die Produktion um einige Takte härter als auf dem Vorgänger "Ear Candy" und die Drums rumpeln so staubtrocken wie nie vorher. Nach zehn Jahren und sechs Alben klingen King's X immer noch nach King's X, aber nie nach einer Kopie ihrer selbst - und das macht diese Band so einzigartig !

(dmm)