Salad: Singles Bar

Es scheint ein Naturgesetz zu sein, daß Videojockeys entweder (verkrachte) ex-Musiker (Paul King, Richie Rich oder Ingo Schmoll) sind oder verhinderte Möchtegernmusiker, bei denen der Trieb irgendwann doch durchbricht (Steve Blame, Roy Cakes). Daß ausgerechnet Marijne van der Vlugt (die bei MTV am ehesten durch ihre Pippi Langstrumpf-look-a-like Bemühungen auffiel), eine der überzeugendsten Leistungen abliefert, ist eine handfeste Überraschung.

SALAD heißt ihre Band und hat seit Juni ’93 drei EP’s veröffentlicht, die jetzt auf „Singles Bar“ zusammengefaßt wurden. Zwischen dem wunderschönen rhythmisch-treibenden „Diminished Clothes“ (wo keck „blue bikini“ auf „Fred Fellini“ gereimt wird) und lärmigen Gitarrenattacken („Kent“) bewegt sich der SALAD-Sound.

Stets aber nahe genug am Pop, um nicht nervend zu klingen. Und nicht nur die Tatsache, daß es in „Heaven Can Wait“ recht deutlich um oralen Sex geht, läßt uns Klein-Marijne in Zukunft mit andren Augen sehen. Und auf ’95 hoffen, wenn der erste Longplayer von SALAD erscheinen soll.

Salad: Singles Bar
(Island)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert