CD-Kritik Zur Startseite

Townes Van Zandt


In Pain


(Normal Records)
Der zu frühe Tod eines Musikers setzt automatisch die Maschinerie der posthumen Veröffentlichungen von Raritäten, Live-Aufnahmen und bisher unveröffentlichtem Material in Gang. Und wenn nicht gerade Rob Pilatus gestorben ist, hat die Welt immer einen der "besten Musiker" verloren. Das sollte man nicht immer alles glauben, es sei denn, es geht um Townes Van Zandt. Ohne hier falsche Heldenverehrung betreiben zu wollen - mit dem Texaner hat der Folk zweifelsfrei einen der glaubwürdigsten Troubadoure verloren. Keiner hat es wie er verstanden, den Lonesome-Cowboy so schmerzlich in Songs zu verpacken. Eine Geschichte, eine Gitarre und seine brüchige Stimme - mehr brauchte er nicht, um alle schwarzen Emotionen auszuloten. "In Pain" beweist eindrucksvoll seine Klasse. Der Großteil der 15 Songs wurde im November 1994 in Bochum mitgeschnitten und ist so minimalistisch, so intensiv, daß manchmal schon das bloße Hören Schmerzen bereitet. Hier ist Blues kein Musikstil - bei Townes Van Zandt war der Blues sein Leben.

(dmm)

 


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