CD-Kritik Zur Startseite

Wheat


Hope and Adams


(Sugar Free/City Slang)
Manchmal sind Bands, die sich nicht entscheiden können, die interessantesten. So wie Wheat, ein Trio aus Taunton, Massachussets. "Machen wir nun niedlichen, aber spröden Pop mit Synthies und Geschrammel, Low-Fi-Lounge, Noise oder ein bißchen Folk?" mögen sich die drei gefragt haben. Gut, dass sie sich selbst keine Antwort geben konnten. Low-Fi und lazy klingt jedenfalls alles, was sie abliefern. Gut abgehangen, kratzig und dezent melancholisch mit viel Understatement. Aber auch mal mit halb-symphonischen Streichern, kombiniert mit absichtsvoll dilettantischer Melodika und betont gelangweiltem Genöle. Princes in rags...

Fast jeder Song ist gespickt mit seltsamen Geräuschen oder Verzerrern, die bevorzugt auftauchen, wenn der Refrain allzu ohrwurmig wird. Und, ach ja, das ganze Album klingt extrem heterogen, auch wenn die "Wheat-Handschrift" immer unverkennbar bleibt. Langweilig wird´s also nie. Produziert hat das Werk übrigens Ex-Flaming Lips-Gitarrist David Friedman, der sich mittlerweile ganz auf den Job hinter den Reglern verlegt hat. "Hope and Adams" ist die zweite Veröffentlichung von Wheat nach "Medeiros" (1997), hierzulande allerdings nur als Import erhältlich. Plattenverkäufern sei empfohlen, für das neueste Wheat-Produkt eine Extra-Schublade aufzumachen: "Schräger Pop am Ende des 20. Jahrhunderts". Ja, das könnte hinkommen.

(Katja Preissner)

 

Cover Wheat

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