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→ noch mehr Tote
Interpol
Antics
Labels/Emi
Das Debüt der New Yorker Band Interpol hat mich nur mäßig vom Stuhl gehauen. Jetzt liegt das zweite Album vor; ich finde es grandios, aber der Rest der Welt scheint die Meinung zu teilen, dass das Debüt besser war.
Ich bleib' dabei – "Antics" ist durchgehend auf einem höheren Niveau und hat die destruktive Coolness des Vorgängers durch eine subtile Stimmung ersetzt, die sich durch alle Melodien und eingängigen Refrains frisst. Sänger Paul Banks hat mehr Melodie in der Stimme und lenkt schmeichelnd ab, dass er an anderer Stelle die Giftzähne sanft in das Fleisch drückt.
Was "Turn On The Bright Lights" und "Antics" verbindet ist die Kunst, dass Interpol genau das Destillat aus den 80ern gerettet haben, das man ertragen kann. Joy Division als Einfluss kann man greifen, alles andere verschwimmt in Zitaten, die Vertrautes vorgaukeln, um dich an neue Ufer zu locken. Und ob an denen immer die Sonne scheint, bin ich mir bei Interpol nicht sicher.
(dmm)