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20. 03.: Klaus Dinger
19. 03.: Arthur C. Clarke
18. 03.: Anthony Minghella
15. 03.: Mikey Dread
→ noch mehr Tote
Johnny Clegg
One Life
Marabi/harmonia mundi
Nach jahrelanger Pause ein echtes, neues Studioalbum vom "weißen Zulu" aus Südafrika, und sein herzhaftes, Freude versprühendes Lachen auf dem Cover lässt sich beim Anhören sehr wohl nachvollziehen. Dabei sind einige Songtexte alles andere als erheiternd, beschäftigen sich mit sog. "typisch afrikanischen" Problemen wie Machtmissbrauch ("The Revolution Will Eat Its Children") oder Kindersoldaten ("Boy Soldier"). Das Thema "Apartheid" mag politisch gesehen der Vergangenheit angehören, gleichwohl ist und bleibt das Zusammenleben der Völker und Volksgruppen in Südafrika spannungsgeladen.
Um dem entgegenzuwirken, um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu befördern, singt Clegg wie gehabt in unterschiedlichen Sprachen, in englisch natürlich, aber auch in zulu, afrikaans und sogar in französisch ("Faut pas baisser les bras"). Letzterer Song mag vielleicht auch eine Verbeugung vor seinem treuesten Publikum sein, denn nach wie vor genießt Clegg die größte Popularität (außerhalb Südafrikas) in Frankreich. Beibehalten hat er auch als sprachliches Stilmittel die Vermischung von Sprachen - in ganz Afrika übrigens nichts Ungewöhnliches.
Hat sich sonst etwas am Konzept des melodiösen Zulu-Pops geändert, mit der Cleggs Bands JULUKA und SAVUKA in den 1980er und -90er Jahren die World-Music-Szene bereicherte? An sich nicht; die Musik ist nach wie vor extrem tanzbar, von scharfen Gitarrensounds geprägter "klassischer" Melody Rock, der mit Zulu-Chorgesang und kraftvollem Concertina-Spiel - immer noch Cleggs Instrumentaldomäne - kombiniert ist. Bis dato ungehörte Akzente setzt Donny Browers Trompete, die z. B. im Opener "Daughter Of Eden" (es lebe das Matriarchat!) Latino-Flair verströmen lässt.
"One Life" mag kein neuer Meilenstein des Afro-Pop sein, doch bietet das Album sehr wohl mitreißende, dabei durchweg spannend und vielfältig arrangierte Songs.
(rs)
Link: www.johnnyclegg.com