Notiz vom 21. November 2000

Das sind wahre Dilettantenverhöre, die dieses Subjekt hier führt! Hätte man dem Dobrowski die Daumenschrauben angesetzt, mei, was hätte der gestanden! Alles! Stattdessen wird er mit einer Privatstunde in Heterosexualität belohnt! Überhaupt wurde es noch ein recht fideler Tag. Die beiden Punkmädchen setzten sich zu ihresgleichen in die Fußgängerzone und hetzten ihren Köter auf arglose Passanten. Haberkorn predigte im Park und versammelte binnen weniger Stunden mindestens zwei Menschen um sich, die ihm andächtig zuhörten, bevor sie wieder zurück ins Taubstummenheim mußten. Hutschenreuther stromerte durch die Kaufhäuser und belästigte die Verkäuferinnen, indem er ihnen „todsichere Lottotips“ offerierte, so sie ihm anderweitig zu Diensten wären. Das Subjekt schließlich telefonierte mit dem HINTERNET-Chefredakteur und erfuhr, daß dieser die Leser seines Magazines auffordern wollte, den Mörder des unbekannten Mannes zu erraten. Jede richtige Einsendung werde mit einem Trostpreis belohnt.

Und die anderen? „Die Neue“ und ihre Journaillenfreundin? Fahren planlos durch die Weltgeschichte und warten auf die drei eiligen Paketboten, die wiederum ebenso planlos hinter einem Schweifstern herlaufen, der am Firmament entlang torkelt wie Winter und die beiden Punkburschen. Das ist mir eine schöne Sippschaft!