Notiz vom 26. November 2000

Wieso erfahren wir hier beim Geheimdienst immer zu spät von solchen Tagungen? Auch in bin ein Verehrer dieser unglaublichen Schauspielerin, deren Film „Die Todesmöpse von Köln“ als Prunkstück in meiner privaten Videosammlung prangt. Was tun eigentlich unsere Leute vor Ort? Warum melden die sich nicht? Ob man mal im Hotel „Waldfrieden“ nachfragen sollte...

Nun, gegen Abend waren dann alle wieder zusammen: Die Herren wie die Damen sichtlich erschöpft, erstere durch die Erringung der Vereinsmitgliedschaft, letztere durch die Suche nach Heiner Lauterbach, der, zur Enttäuschung aller weiblichen Wesen des Ortes, doch nicht gekommen war. Man aß im gepflegten Ambiente der Bahnhofsgaststätte ein frugales Nachtmahl und begab sich dann zu Bett: auf die Bänke des bahneigenen Wartesaales.

Besser untergebracht waren die anderen Gruppen: „Die Neue“ und ihre Journalistin nächtigten im Bonner „Hilton“, auf Einladung des „Vereins für Radiofeatures e.V“, Winter und seine Punker mußten mit den harten Matratzen des „Vereinsheims für durchreisende Alkoholiker“ in Gelsenkirchen Vorlieb nehmen. Und die drei eiligen Paketboten? Kaum daß sie, als es dunkelte, des Schweifsterns ansichtig wurden, war alle Müdigkeit in ihnen wie weggeblasen, sie schulterten ihre Pakete und folgten der Spur des mysteriösen Himmelskörpers.

Und ich? Ich werde jetzt heimgehen, mich neben meine hoffentlich schon schlafende Frau ins Bett legen und von Jenny Elvers träumen. Vorher noch „Die Todesmöpse von Köln“ angucken, und dann...