Notiz vom 28. November 2000

Endlich einmal „Mitteilungen“ in klarem, gutem Deutsch! Mit entsprechender Gesinnung! Es tut wohl, wenn man liest, daß es in dieser Republik noch Menschen gibt, für die Helmut Kohl gleich nach Gott kommt. Noch vor dem Papst und Franzi van Almsieck, die jetzt einen über und über gepiercten und tätowierten Handballer hat, wo sie doch vorher einen ganz netten Schwimmer besaß!

Leider konnte Herr Hutschenreuther die Kostprobe aus seinem Tagebuch nicht mehr vollenden, da ihn der Autor, auch Subjekt genannt, mit einem - tatsächlich - Hackebeilchen attackierte. Es gab ein heiteres Durchshotelrennen, und nur knapp entzog sich der brave Hutschenreuther den handfesten Gemeinheiten des Subjekts, indem er einen riesigen Wäschekorb enterte und sich unter einem Berg recht übelriechender Unterwäsche versteckte. „Die Neue“ führt übrigens auch Tagebuch, wie mir unsere Agenten vor Ort berichteten. Sie haben sogar eine kleine Probe ihres Könnens stibitzt: „Liebes Tagebuch. Ich frage dich heute: Soll ich den Chefredakteur wirklich erhören? Was spricht dafür? Was dagegen? Nun, dagegen spricht natürlich alles. Er ist häßlich, geizig, charakterlos und hinterlistig. Dafür spricht gar nichts, nämlich: Ich finde wahrscheinlich sonst keinen mehr....“

Undsoweiter, undsofort. Keine Meisterleistung, meine Dame! Studieren Sie fleißig Ihren Helmut Kohl und Alfons Servatius Hutschenreuther! Das ist noch Tagebuchliteratur! Wenn jetzt auch noch die drei eiligen Paketboten anfangen zu tagebüchern („Da ist wieder der Schweifstern am Firmament! Auf, auf! Ihm nach!“ oder so ähnlich), werden wir seitens des Geheimdienstes zu anderen Mitteln greifen müssen. Das verspreche ich!