Notiz vom 6. Dezember 2000

Puh, ich bin noch ganz aufgeregt! So etwas Spannendes! Also man kann ja gegen diese Frau sagen was man will: Aber featuren kann sie! Tatsächlich hat sich der Zug, wie wir jetzt erfahren, bereits drei Minuten nach seinem unfreiwilligen Stillstand im Tunnel wieder in Bewegung gesetzt und fast zur fahrplanmäßig festgesetzten Zeit sein Ziel erreicht. Leider gingen bei der Vollbremsung infolge einer Notbremsung alle Laptops und Handys der Insassen kaputt, so auch die des Autors und meiner Verbindungsmänner. Sie schlugen auch mit den Köpfen hart gegen die Abteilwände und erlitten ohne Ausnahme klitzekleine Gehirnerschütterungen und Bewußtseinstrübungen, sodaß sie nicht mehr wußten, wer sie eigentlich sind und was sie auf dieser Welt sollen. Dem Hund übrigens geht es gut. Der Autor - wer sonst! - war ihm auf den Schwanz getreten, und das haben selbst Klassiker nicht so gerne. Man wird ihn morgen wohl eines weiteren Verhöres unterziehen müssen, um endlich die Identität des Mörders zu lüften.

Herr Dobrowski, der zum Zeitpunkt des Vorfalls seine Schuhe vor die Zugtür stellte, um sie sich von Nicklaus füllen zu lassen, hat sich inzwischen mit neuen Tretern versorgt, ist aber äußerst traurig, daß auf Nikoläuse kein Verlaß mehr ist. Wer die Notbremse gezogen hat, steht noch nicht fest. Es dürfte sich aber um den Mörder höchstpersönlich handeln.

So. Über die anderen gäbe es noch viel zu erzählen, aber ich muß jetzt heim! Es gibt Kartoffelklöße mit ungarischem Gulasch! Mein Leibgericht!