Notiz vom 18. Dezember 2000

Die letzte Woche! Juhu! - Und was wird dann aus mir? Eigentlich bin ich ja beides: Fiktion und Staatsdiener, Ausgeburt einer makabren Phantasie und Vertreter eines phantasielosen Berufsstandes. Mein Gott, ist das wieder kompliziert!

Die spontan organisierte Weihnachtsfeier des PFAUENFEDER-Reiseverein-Beschattungskommandos, also jener 145 Männer und Frauen, denen zur Zeit die undankbare Aufgabe zufällt, diesen komischen Haufen lückenlos zu überwachen, die Weihnachtsfeier also ist, wie man mir berichtet hat, in einem sehr würdigen Rahmen verlaufen. Leider hat es nicht mehr geklappt, Sean Connery als Weihnachtsmann zu engagieren; die Leute mußten mit - Guido Westerwelle vorlieb nehmen, was zu gewissen Peinlichkeiten führte, als dieser tatsächlich hyperpublicitygeile sogenannte „Politiker“ damit begann, die Inhalte sämtlicher James Bond-Filme nachzuerzählen. Nach drei Stunden wurde dieser merk- und denkwürdige Weihnachtsmann durch einen gezielten Oberarmsteckschuß (nichts Tragisches!) von der Bühne entfernt, und man konnte zum gemütlichen Teil des Abends übergehen: Klaus Maria Brandauer las aus den James Bond - Drehbüchern.

Winter und die Seinen strotzen nur so vor Selbstbewußtsein und machen sich überhaupt keine Zukunftssorgen. Ob das gutgeht? Auch „die Neue“ und Patrizia sind anderweitig beschäftigt, nur weiß kein Mensch, womit. Es soll, so Patrizia, eine Überraschung werden.

Und die drei eiligen Paketboten? Sie sind nicht nur eilig, sondern auch langw-eilig. Immer noch schweifsternfixiert. Oder fixsterngeschweift? Es wäre interessant zu wissen, was die Psychoanalyse dazu meint.