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Ein Buch, in dem wir messerscharf nachweisen, dass die Feuilletonisten uns gei
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Gary Phillips: High Hand
Martha Chainey arbeitet als Geldbotin. Ihr Job: „Überschüssige“ Gelder aus dem Spielerparadies Las Vegas zu aufnahmewilligen Interessenten zu bringen. Derartige Transporte ziehen natürlich kriminelle Elemente an wie faules Fleisch die Maden. Dementsprechend bereitet sie ihre Aufträge skrupulös vor. Und doch. Eines Tages, im Hause eines Empfängers, erfolgt ein Überfall und sieben Millionen US$ sind weg. Für den Auftraggeber ist die Sache eindeutig: Chainey hat 72 Stunden Zeit das Geld wieder zu beschaffen, andererseits wird sie zur Verantwortung gezogen.
Daraus entwickelt sich ein richtig gelungener und kurzweiliger Krimi. Die Leichen zweier Indianer aus den Reservaten, die für die dortigen Casinos nach Expansionsmöglichkeiten Ausschau hielten, führen dazu, dass nicht nur Chainey für Casinobesitzer aus Las Vegas nach deren Geld sucht, sondern auch Stammesbrüder der toten Indianer in Las Vegas auf Mörderjagd sind. Und auch der Leibwächter des Casinobesitzers ist unterwegs und versucht Chainey auf den Fersen zu bleiben. Drei Parteien bei denen nicht klar ist, wer zu wem gehört und wer gegen wen arbeitet; mittendrin ein Killer „on the loose“.
Fast „middle of the road“ ist das: Endlose Autofahrten durch die weite Wüste Nevadas, Schießereien, das Nachtleben, Informanten die bedroht werden wollen, bevor sie ihr Wissen weitergeben. Dem afroamerikanischen Autor und politischen Aktivisten Gary Phillips gelingt es jedoch, das Ganze in ein interessantes Gewand zu verpacken. Bekannt geworden ist Gary Phillips mit der Ivan Monk-Serie (benannt nach dem gleichnamigen „sperrigen“ Jazzpianisten), welche im Vergleich zu „High Hand“ ungleich düsterer und bedrückender wirkt. „Dead night is falling“ ist so ein Beispiel, bei dem die rassischen Konflikte zwischen Afroamerikanern und Mexikostämmigen des Antriebs durch Weiße gar nicht mehr benötigen. Keine Frage, der politische Blick Phillips hebt auch „High Hand“ von vielen gleichartig aufgebauten Büchern ab. Er ist aber weniger vordergründig als bei den Monk-Büchern. „High Hands“ ist saftig erzählt, mit gelungenen Dialogen und Humor. Ohne dass es allerdings in die unerträgliche Flapsigkeit Evanovichs abgleitet.
Mit diesem Buch zeigt Phillips, dass er ein stilistisch flexibler Autor ist, der die Spielregeln des Genres kennt und ein Buch durch gewisse „Grenzüberschreitungen“ beleben kann. Ihm ist ein unterhaltsames und atmosphärisch stimmiges Buch mit soziopolitischem „add-on“ gelungen.
Dr. Bernd Kochanowski
Gary Phillips: High Hands. Kensington Publishing Corporation 2001. 300 Seiten, z.Zt. nur gebraucht lieferbar (noch keine deutsche Übersetzung)
28. März 2006
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