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Letzte Hand

Seine eigenen Ergüsse wieder und wieder lesen zu müssen, schlimmer noch: aufmerksam lesen zu müssen, Wort für Wort, das ist das Schlimmste, was man einem Autor antun kann. Aber es muss sein. Du kannst das Zeug 10x lesen, einen Fehler findest du immer noch, wahrscheinlich sogar zwei oder drei oder fünfundachtzig. Na, ganz so schlimm ist der letzte Durchgang der „Menschenfreunde“-Korrektur denn doch nicht geraten.

Und dennoch. Du liest. Und liest. Und stolperst plötzlich über das hier: „echote zurück“. Wie bitte? Echote ZURÜCK? Steckt denn das „zurück“ nicht schon in „echote“? Tuts wohl. Warum hast du das nicht schon vorher bemerkt, ja, warum hast du das überhaupt geschrieben? – Ich weiß nicht. Ich bin am Boden zerstört. Wenn Georg das liest, hört er sofort mit der Lektüre auf und macht mich nieder. Also sofort rauswerfen.

Während des Korrekturlesens sollte man auch nicht fernsehen. Schon gar nicht Jugendsendungen, in denen pubertierende Passanten gefragt werden, was „flanieren“ bedeutet. Und so pubertierend waren die gar nicht mehr, aber mit „flanieren“ konnten sie nichts anfangen. „Planieren“, das ja, da hat sich ihr eingeebneter Verstand irgendwie vage erinnert. Kein Trost, dass die befragten SeniorInnen nicht wussten, was ein „USB-Stick“ ist.

Sofort Suchfunktion, sofort gucken, ob man irgendwo „flanieren“ im Text hat. Oje, ja, Seite 38 wird „durch die Stadt flaniert“. Da gehen mir ganze potentielle Leserschichten durch die Lappen, die flanieren dann lieber anderswo hin, wo die Sprache hübsch planiert ist. Ich seh schon die Kritik „Habs nicht verstanden, der Autor benutzt so komische Wörter!“ Hm, ob ich doch besser „laufen“ schreiben sollte – oder „latschen“ – oder gleich „walken“?

Dafür jetzt die gute Nachricht. Meine Damen, meine Herren, tatata: In den „Menschenfreunden“ wird nicht ein einziges Mal geträumt! Nein! Man glaubts nicht, denn in wenigstens 80, ach was, in 90% aller Kriminalromane wird irgendwann geträumt, meistens mehrmals. Und zwar heftig, mit viel Action, mit viel Schaudern, wundert mich auch gar nicht, denn in den Träumen kann man mal so richtig actionmäßig die Sau rauslassen („Ich hing am Abgrund, unter mir züngelte das Höllenfeuer.“) oder beweisen, dass man seinen Freud gelesen hat („Ich starrte zum Kirchturm und bekam eine Erektion.“). Aber nicht bei mir!

So, Affe tot. Für die nächsten 20 Jahre trage man mir bitte nicht mehr an, die „Menschenfreunde“ noch einmal zu lesen. Das ist jetzt EUER Part. Unsereiner verfügt sich in den nächsten Text und macht als Ouvertüre ein paar zaghafte Stilübungen. Ihr wisst ja: Die Sprache muss zum Inhalt passen, und diesmal wird’s besonders schwierig, weil zwei Perspektiven ineinander kriechen sollen und die eine dann aus der anderen wieder heraus. Das wird also ein Georg-Krimi, ich befürchts schon. Und nächste Woche versuchen wir ein kleines Expose und kämmen mal die Verlagslandschaft durch. Mal gucken, ob man hierzulande auch was anderes als einen Regionaltierpsychokrimi unterkriegt.

dpr

21. April 2008

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