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John Harvey: Tiefer Schnitt
Uta-Maria Heim: Wespennest
Christian Pernath: Ein Morgen wie jeder andere
Vamba Sherif: Geheimauftrag in Wologizi
Andrea Maria Schenkel: Bunker
Rex Miller: Im Blutrausch
Monika Geier: Die Herzen aller Mädchen
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• Ria: Auch wenn du nächstes Jahr die Krimikritik-Diktatorenschaft nicht an dich reißen kannst, weil da der
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• Ria: Klingt wie der Titel eines epischen Dramas:
'Der mit den Eiern tanzt'
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• dpr: Liebe LeserInnen, wenn das der letzte Beitrag von wtd ist, den ihr sehen könnt, dann müsst ihr <a hr
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• Kle: "Nie hätte ich gedacht, dass sich die Rechte an einem Cover an die Lieferbarkeit eines Titels knüpfe
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• Peter J. Kraus: Egal, was Rowohlt mag oder nicht mag: ich erkläre hiermit meine Titelabbildungen zu beliebig verwend
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• Ria: Aber die Frage war doch, was musst du tun, um als Krimiautor mehr Aufmerksamkeit zu bekommen.
Mag sc
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• dpr: Hm, Ria, das ist jetzt aber arg feuilletonistisch... Sollten wir den bösen Bubis nicht Fingerchen ma
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• Ria: Wir machen Folgendes:
Ein Buch, in dem wir messerscharf nachweisen, dass die Feuilletonisten uns gei
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Fünf Todsünden beim Verfassen von Kriminalromanen
Wtd möchte, dass Sie Erfolg haben. Ja, SIE! Eine aufstrebende, momentan im Umgang mit dem Business noch recht unerfahrene Fachkraft auf dem schlüpfrigen Terrain der Spannungsliteratur. Was gibt es zu beachten? Vor allem: Welches sind die DONT'S des Gewerbes, jene Fehler, die die Chancen auf eine Verlagsveröffentlichung mit einem Schlag zunichte machen können? Wtd kennt sie. Und wtd nennt sie. Schonungslos. Fünf Todsünden in aufsteigender Linie, vom katastrophalen Faux Pas bis zum endgültigen Aus für alle Ihre Hoffnungen und Ambitionen.
5. Sie belassen es bei EINEM Mord.
Oh, oh. Ein Mord nur? Und der möglicherweise schon auf den ersten zehn Seiten? Und wie wollen Sie Ihre Leser auf den restlichen 280 bei der Stange halten? Selbst wenn Sie längst erkannt haben, dass Serienmörder total out sind, sollten Sie Ihren Text mit dem einen oder anderen Bonusmord aufpäppeln. Er kann völlig überflüssig sein – macht nichts. Legen Sie irgend eine Ihrer Figuren – am besten die, die Ihnen am wenigsten gelungen ist – z.B. auf Seite 120 hübsch drapiert in eine Blutlache, lassen Sie Ihre Heldin, Ihren Helden sinnierend drum herum schleichen. LektorInnen mögen das. Weil LeserInnen es mögen.
4. Sie schreiben aus zu vielen Perspektiven.
Das verwirrt nur, glauben Sie uns. Da war fünf Seiten lang von Frau Meier die Rede – und plötzlich erscheint für die nächsten fünf Herr Müller. Hä? Wer soll das auseinanderhalten? Schreiben Sie also lieber aus EINER, dritte Person Singular. Nicht "ich" sagen! Sonst meint Ihre Leserin, Ihr Leser am Ende noch, sie / er wäre gemeint! Und das kann ganz schön verwirren! Ihre Lektorin schüttelt fassungslos den Kopf.
3. Sie arbeiten mit Sprache.
Nun, werden Sie einwenden, mit was arbeitet man sonst beim Schreiben? Antwort: Mit sprachlichen Gleitmitteln. Ohne Sprache, das ist richtig, würde Ihr Text nicht funktionieren. Aber es geht ja nicht um den TEXT, es geht um seinen INHALT. Sie haben etwas zu sagen, das Ihnen seit Jahren derart auf dem Herzen liegt, dass es beinahe unter Ihren Fußnägeln brennt, etwas, auf das die Menschheit seit Urzeiten wartet. Zum Beispiel, dass der nette Herr Schröder aus dem dritten Stock in seiner Freizeit kleine Kinder schändet und diese, fein zerteilt, dann im Stadtpark ablegt. Das ist DIE BOTSCHAFT! Damit sie rüberkommt, muss sie ins Bewusstsein der Leserschaft flutschen wie ein mit Vaseline... nun, lassen wir das. Sie wissen, wovon hier die Rede ist. Also kümmern Sie sich bitte nicht um korrekte, gar literarisch relevante Sprache. Schmieren Sie das, was Sie sagen wollen, einfach mit den üblichen öligen Worthülsen zu und hoffen Sie, dass das Loch im Kopf Ihrer Leserschaft, in welches Ihr so präparierter Text geschoben werden soll, groß genug ist.
2. Ihre Protagonistin / Ihr Protagonist ist unsympathisch.
Wenn Sie nicht zufällig Patricia Highsmith heißen oder sich damit begnügen, für die winzige Kaufgemeinschaft der Noir- und / oder Hardboiledleser zu schreiben, sollten Sie Ihre Heldin / Ihren Helden mit all den Eigenschaften ausstatten, die auch Ihre werte potentielle Leserschaft gerne ihr Eigen nennen würde resp. glaubt, sie in hohem Maße zu besitzen. Also: Intelligenz, Unbestechlichkeit, Witz, gewaltige Körperkräfte, sexuelle Ausstrahlung, ein schweres Kindheitstrauma, verzogene Nachkommen. Um nur die wichtigsten zu nennen. Sich mit der Hauptperson identifizieren zu können, nur aus diesem Grund werden Bücher gelesen. Glauben Sie Ihrem Verlag.
1. Ihr Krimi endet nicht mit einer Auflösung.
Das Allerschlimmste. Aus, Schluss, vorbei, legen Sie Ihr Manuskript sofort in die Schublade eines Schrankes, den Sie sowieso schon immer dem Sperrmüll überlassen wollten und tun Sie das. Aus Ihnen wird niemals ein nützliches Glied der deutschen Krimiinnung. Keine Auflösung! Die Lektorin, der Lektor wird sich übergeben müssen! Das ist wie ein Kreuzworträtsel, das am Ende nicht aufgeht, wie ein Leben, das nicht mit dem Tod endet, wie ein Tod, der nicht in sofortige Wiederauferstehung – wie von der Kirche vorausgesagt – mündet. Sinnlos vertane Zeit. Schade. Dabei hätte Ihr Krimi ein Klassiker des Genres werden können.
dpr
13. März 2009
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Wieder einmal: ganz schlechter Krimi