Roni Size/ReprazentIn The Mode(Talking Loud/Universal) |
||
Mit "New Forms" schuf er 1997 einen Meilenstein des Drum'n'Bass und war
der Heilsbringer, der Messias der Szene und bekam dafür den Mercury
Music Prize überreicht. Mit seinem Kollektiv Reprazent, dem DJ Die,
DJ Krust, Suv, Sängerin Onallee, Bassist Si John, Schlagzeuger Rob
Merrill und MC Dynamite angehören, setzte er Maßstäbe, die
vielleicht nur ein LTJ Bukem noch erreichen kann.
Auch in diesem Jahr geben sich Roni Size und sein Kollektiv Reprazent redlich Mühe, die Konkurrenz abzuschütteln. Dabei stehen ihnen sogar namhafte Gäste raptechnisch zur Seit: Method Man (Wu-Tang Clan), Rahzel (The Roots) und Zack De La Rocha (ex-Rage Against The Machine). Nicht alle Tracks sind von bestechender Qualität. Absolute Tiefschläge erlebt man dennoch nicht. Dafür sind Reprazent zu gewitzt und zu erfahren. Man höre nur "In + Out", "Ghetto Celebrity", "Lucky Pressure" oder "Mexican" und man fühlt sich in der Annahme bestärkt, dass Drum'n'Bass weiterhin ein Wörtchen mitreden darf. Der Guardian urteilte jüngst über ein gemeinsames Konzert mit MJ Cole in London: "As long as Reprazent are around, drum'n'bass is alive and kicking." Recht hat er. (kfb)
|
|
|
Roni Size/ReprezantNew Forms(Talking Loud/PMV) |
||
Man durfte gespannt sein. Nach "Music Box"-Compilation und "V-Classic"-Sampler,
zahlreichen Maxis und Vertragsunterzeichnung bei Talking Loud. Außerdem
handelt es sich bei Reprezant um das Kollektiv (Roni Size, DJ Krust, DJ
Dre) aus Bristol, das Drum'n'Bass wohl den meisten Soul beigefügt hat.
Die Frage war auch, ob es Size und Freunden gelingen würde nach LTJ
Bukem, Goldie und Metalheadz und Ed Rush und Nico einen vierten weiteren
Meilenstein des Genres in den erweiterten Blickpunkt des Mainstreammarktes
zu lancieren.
Kein Zweifel, Roni Size hat es geschafft, den Longplayer mit dem wohl größten Crossover-Potential seit LTJ Bukems "Logical Progression"-Zusammenstellung herauszubringen, ohne dabei auch nur die Spur eines Ausverkauf-Vorwurfs aufkommen zu lassen. Size lotet das Genre nach allen nur erdenklichen Seiten hin aus, sei es HipHop, Soul, Jazz, Funk oder Pop. Grenzen werden aufgebrochen, neue Formen entstehen und er zeigt damit zugleich die Wandlungsfähigkeit von Drum'n'Bass und man wird das Gefühl nicht los, daß das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist. Vielmehr wird mit "New Forms" die Auflösung des Begriffs "Ende" eingeleitet und hingeführt zu einer Art freien Fliessen der Beats, das das dann als Gerüst für verschiedenste Soundeinflüsse taugt. Wie sagte DJ Krust in einem Interview schon vor zwei Jahren: "Pack Fleedwood Mac auf die Beats und unsere Eltern raven - wenn Du verstehst, was ich meine?". Ja, ich verstehe und mehr noch: "I'm a believer". (rk) |