Die Pfauenfeder

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2. Dezember, ein Samstag

Dumme, dumme Leserinnen und Leser! Bat ich Sie nicht, Ihre Gehirngrütze so lange herumzurühren, bis aus ihr die Erkenntnis entstiege, welcher versteckte Hinweis in unseren gestrigen Mitteilungen uns auf die Spur des Mörders würde bringen können? Was, liebe Leserinnen und Leser? Der Satz ist zu kompliziert? Also dann noch mal zum Mitschreiben: Gestern Mitteilungen, ja? Da Hinweis drin, ja? Auf Mörder, gell? Du gefunden? Nein? Dabei war es doch so kinderleicht! Und genauso kam es auch. Beate, auch „Baby“ genannt, präsentierte uns die Lösung: „Du, Onkel Autor, ich glaub, der Onkel von der Barmer Ersatzkasse hat den anderen Onkel da abgemurkst, weil der lieber zu dem Onkel von der Techniker Krankenkasse gegangen ist und der Onkel von der Barmer das doch nicht haben konnte, weil die Tante Fischer von der Bundesregierung denen immer das ganze Geld wegnimmt, wenn so ein Onkel von ihnen weggeht zu einem anderen Onkel.“

Exakt! Es fiel uns wie Schuppen von den Augen respektive wie Rezeptgebühren aus dem Geldbeutel: Der Mord war das Werk der sogenannten GESUNDHEITSMAFIA! -Möglicherweise...Und kein Leser, keine Leserin hats gemerkt! „Ja, ja“ nickt Haberkorn resigniert, „das ist der heutige Bildungsnotstand!“ Und ich ergänze: „Genau. Der Hinternet-Chefredakteur hat folgenden Zweizeiler über seinem Schreibtisch hängen: AUF UNSRE WEBSITE SICH NUR TRAUEN / DIE DÜMMSTEN MÄNNER UND DIE HÄSSLICHSTEN FRAUEN. Man kann es nach dieser niederschlagenden Erfahrung wieder einmal nur bestätigen!“ „Kein Wunder!“ erhitzt sich Hutschenreuther, „was die heutzutage aber auch in der Schule lernen! Börsenkurse, Mathe und Webdesign! Da waren wir damals doch noch von anderem Kaliber! Jeden Freitagabend haben wir die Hitparade von HALLO TWEN mit Manfred Sexauer im Saarländischen Rundfunk gehört, und Samstagsmorgens auf dem Weg zur Schule konnten wir die TOP 12 auswendig! Platz 11 für die Small Faces mit ihrem Hit „Whole Lotta Love!“. Das nenne ich noch humanistische Bildung fürs Leben!“

„Und wie die heute rumlaufen!“ ereifert sich Sylvia. „Hosen ohne Bügelfalten, falsche Haarteile und eine Familienpackung CLEARASIL in der Fresse. Sowas soll später mal unsere Rente zahlen!“ Wir nicken düster. Wo soll das noch enden! „Kein Anstand mehr!“ klagt Dobrowski an. „Fünfzehnjährige Mädchen, die noch gut zu Fuß sind, stehen nicht auf, wenn unsereiner im Bus einen Sitzplatz sucht. Ganz zu schweigen davon, daß Sie gar nicht mehr zu schätzen wissen, wenn ein reifer Mann mit ihnen flirtet.“

„Um noch einmal auf die Musik zurückzukommen“ kommt Hutschenreuther auf die Musik zurück, „das kann man doch beim besten Willen nicht mehr Musik nennen, was die heute so hören! Lauter Rap und so´n gesampeltes Zeugs! Nix wie fünfter und sechster Aufguß, ‘Remakes´ heißt das ja wohl jetzt. Kaufen die wie verrückt! Aber keine fünf Mark für nen alten Mann, wenn der mal gerade kein Kleingeld für Zigaretten hat!“

So vertreiben wir uns die Zeit. Da ich aber noch zu jener Generation gehöre, die es gelernt hat, an zwei Sachen gleichzeitig zu denken, beteilige ich mich nicht nur an diesem Leser- und Jugendverdammen, sondern widme mich zudem unserer ersten heißen Spur im Mordfall Unbekannt. DIE GESUNDHEITSMAFIA! Wahrscheinlich irgendso ein Zweigstellenleiter der Barmer Ersatzkasse Düsseldorf, der es nicht verwinden konnte, einen guten Kunden ausgerechnet an die Techniker Krankenkasse zu verlieren! Man müßte jetzt nur noch dem Burschen eine geschickte, um nicht zu sagen geniale Falle stellen, aufdaß er hineintappe wie nur je ein Barmerzweigstellenleiter, deren Dummheit, gemessen an der von durchschnittlichen Hinternetlesern, geradezu unmeßbar ist! „Und sogar zu blöd, zwischen linker und rechter Maustaste zu unterscheiden!“ schreit Hutschenreuther und reißt mich aus meinen Spekulationen und genialen Überlegungen. „Wenn man denen sagt, klick mal rechts, dann klicken die links! Und wundern sich, daß nix passiert! Anstatt wieder anständige Musik im Radio zu hören! Psychorock! Klassikrock! Jazzrock! Modrock!“

Es ist furchtbar. Bessert euch, dumme, dumme Hinternet-Leserinnen und -Leser!

 

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